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Auf Riesensuche am Giant Causeway in Nordirland


Vielleicht sollte ich ja Location Scout bei der Reise Bibel Lonely Planet werden … denn nachdem ich letzte Woche meinen Blog über Belfast geschrieben habe und für diese Woche den Giants Causeway 100 km weiter nördlich geplant hatte, habe ich per Zufall, die "Best in Travel 2018"- Liste vom Lonely Planet gesehen. Und was steht als erstes Reiseziel bei "Top Regions"? Belfast und der Giants Causeway!

Klicke auf das erste Bild:

Um den Giant’s Causeway, der von der UNESCO zum Weltkulturerbe erhoben wurde, ranken sich zahlreiche Legenden. Als Kind hatte ich das "Grosse Buch der Riesen" dass ich über Alles geliebt habe. Darin gab es nicht nur sehr viele lustige Zeichnungen von Riesen, wie sie sich gerne selber sehen (schön, schlank, muskulös) und der Realität (Knubbelnase, Doppelkinn, Hängebauch …), sondern auch diverse Sagen zu Landschaften, die die Kolosse angeblich erschaffen haben.

So wohnte hier in Nordirland an der Strasse der Riesen der Riese Finn McCool - seines Zeichens Kommandant in der Armee des Königs von Tara, - und scheinbar eher ein Grossmaul, der mit dem schottischen Riesen Benandonner im Klinisch lag. Kurzerhand legte Finn einen Damm (den Giants Causeway) an und marschierte mit seinen Siebenmeilenstiefeln über die irische See nach Staffa. Als er dort angekommen war und die Größe des Widersachers sah, verließ ihn jedoch schnell der Mut (Feigling). Er gab Fersengeld und machte sich auf den schnellsten Weg zurück nach Irland. Der schottische Riese wiederum nahm die Verfolgung auf und lief ihm über den Damm nach. Finns überaus kluge Frau erkannte die Gefahr, steckte ihren Mann in Babykleider, verpasste ihm einen überdimensionalen Schnuller und legte ihn in ein gigantisches Kinderbett direkt an der Küste. Als der Koloss aus Schottland das vermeintliche Riesenbaby sah und sich gleichzeitig vorstellte, wie groß und stark der Vater sein müsste, flüchtete Benandonner zurück nach Schottland und ward nie wieder gesehen.

1991 und heute

Die Geschichte fand ich so lustig, dass ich schon 1991 mit meiner Freundin per Interrail hier her kam. Finn haben wir leider nicht gesehen, aber die Küste fand ich so toll, dass ich auch gerne ein zweites Mal gekommen bin …

Entlang der Küste gibt es viele Wanderwege. Wir sind meistens einfach von einem Ort zum nächsten an der Küste entlang gelaufen und dann mit dem Bus zurück Rund um den Giants Causeway gibt es aber auch einen 11km langen Rundweg, der bei outdooractive.com gut beschrieben ist.

Nach der Wanderung waren wir bis auf die Knochen durchgefroren. Im nahe gelegenen Dorf Bushmills gibt es die gleichnamige Whiskey Destillerie - angeblich die älteste der Welt. Obwohl ich sonst nicht so der Whiskey Trinker bin, fand ich diesen ziemlich lecker und vor Allem wärmend. Die Tour durch die Fabrik ist auch auf jeden Fall empfehlenswert.

Der National Trust vermietet ganz in der Nähe in der White Park Bay, direkt am Meer, eine kuschlige Hütte für 6 Personen. Allerdings muss man diese mindestens für 3 Nächte buchen.

Das Interrail Ticket gibt es auch heute noch. Natürlich ist man nicht ganz so flexibel, wie mit einem Mietwagen, aber dafür haben wir damals unglaubliche Erlebnisse mit nach Hause gebracht … Wie beispielsweise der Pfarrer George, der uns nachts mit seiner Frau auf einer Strasse in Belfast (damals durchaus noch eher richtig gefährlich) aufgelesen hat und uns einlud bei ihnen zu übernachten. Das gerade auch noch ein Gospel-Chor zu Besuch war, hat er uns verschwiegen … wäre aber für uns auch kein Hinderungsgrund gewesen.

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