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Prisojnik Okno Klettersteig: Abenteuer in Slowenien

Aktualisiert: 24. Jan.

Du suchst das Abenteuer? Dann ist der anspruchsvolle Klettersteig Prisojnik Okno in Slowenien genau das Richtige für dich! Der Höhepunkt ist die Durchquerung eines der größten Felsfenster der Alpen, das von der wilden, kalten und rauen Nordseite des Prisojnik zur sonnigen Südseite führt.

Prisojnik Okno Klettersteig Slowenien Felsfenster

Key Facts Prisojnik Okno Klettersteig

-Factor: ♡♡♡♡♡♡ Anforderung: Klettersteig (B/C), schwer

Gehzeit: 4h

Höhenmeter: 640 Hm auf und ab

Länge: 5,8 km

Anfahrt: Vom Soča Tal bis zum Vršičpass fährt mehrmals täglich ein Bus

Einkehr Es gibt nur direkt am Startpunkt die Hütte am Vršičpass

Karte: Ich habe die Tour auf Kommot gespeichert. Ihr könnt sie sehen, sobald ihr euch eingeloggt habt.

BESTE ZEIT Mitte/Ende Juni bis Mitte September – in den Schotterfeldern sollte kein Schnee mehr liegen.

Ausgangspunkt Wanderparkplatz am Vršičpass


Anmerkung: Wer noch nicht müde ist, kann in einer Stunde weiter auf den Gipfel Prisojnik (2547m) steigen. Gesamtzeit mit Gipfel 6:30 Stunden


Ich habe den Klettersteig in Slowenien auf Kommot gespeichert. Ihr könnt die GPS Daten sehen, sobald ihr euch eingeloggt habt.

Wegbeschreibung:

Vom Parkplatz des Vršičpass Aufstieg zum Tičarjev dom na Vršiču, von dort über Steig (teilw. markiert) auf den grünen Hügel unter der Prisanknordwand.

Kurz nach dem Hügel ist eine Markierung auf den Felsen. Nach links (NO) geht es zum Fensterweg (Okno) und von rechts kommt der Abstiegsweg. Der Zugang zum Fensterweg führt den markierten Steig entlang immer abwärts bis zum Einstieg des Klettersteiges. Die Klettersteigpassagen sind gut gesichert. Allerdings müssen mehrere ungesicherte Schotterbänder gequert werden, auf denen Steinschlaggefahr besteht – Helm!

Die Tour führt durch die Nordwand und liegt im Schatten. Eigentliche „Schlüsselstelle“ ist ein steiles, überdachtes Band, das man kriechend meistert. Höhepunkt der Tour ist der Ausstieg aus dem Felsfenster auf ca. 2230 m. Hier endet der Klettersteig. Rückweg über eine steilere Edelweiss-Wiese hinunter zum Ausgangspunkt.

Der Triglav Nationalpark bietet so viele Wanderungen, die im Wanderführer so spannend aussehen, dass wir uns schwer entscheiden können.

Ein Klettersteigset und Helm sind selbst für semi-ambitionierte Bergsteiger eine gute Idee, denn viele der Wanderungen haben gesicherte Stellen.


Unser Highlight in Slowenien war der Klettersteig des Prisojnik Okno.

Vom Vršičpass steigt man bis zum Einstieg des Klettersteigs an der Nordwand des dominierenden Berges empor. Oben in den Bergen ist die Lieblichkeit des Flusses schnell vergessen – hier ist das gigantische Panorama eher wild und rauh, was durch das fehlende Sonnenlicht an der Nordwand noch unterstrichen wird.


Der mit B/C bewertete Klettersteig macht uns als geübte Kletterer von der Schwierigkeit der Kletterstellen weniger Sorgen, als die großen Schotterfelder und die dunklen Wolken, die sich über den Bergen türmen. Eigentlich ist kein Gewitter vorhergesagt, aber wir trödeln sicherheitshalber trotzdem nicht beim Aufstieg.

Je höher wir kommen, desto mehr haben wir das Gefühl, der Berg hat uns „verschluckt“.

Rund um uns herum sind nur noch hunderte von meterhohen, steilen Wänden, die gefühlt jedes Licht erdrücken.


Schlüsselstelle ist angeblich der Kriechkamin, aber ich passe selbst mit Rucksack durch. Sehr zur Enttäuschung meiner Schwester, die am Ausstieg mit der Kamera gewartet hatte. Nach ungefähr 1:30 Stunden sehen wir endlich das Felsloch und das verheißungsvolle Licht, das von Süden durch das Loch scheint. Allerdings sehe ich erstmal auch eine breite Schotterrinne, die wir vorher bezwingen müssen. Bedrohlich poltern immer wieder kleinere Steine neben uns herab und ich drücke mich nah an die Wand, da ich mich dort geschützter fühle.


Das Grosse Felsloch ist für mich eindeutig die unangenehmste Stelle, denn jetzt unterhalb des „Auges“, umschließt uns der Fels und Steinschlag droht von allen Seiten.

Wir machen drei Kreuze, als wir die letzte gesicherte Stelle erreichen, die uns wie eine Himmelsleiter aus dem Fenster auf die Südseite bringt. Hier ist der Fels überhängend, wir fühlen uns wieder sicherer und können das Panorama genießen. Der Blick durch das Felsloch hinab ins Tal ist gigantisch. Und am Ausstieg (endlich wieder in der Sonne) haben wir unsere Sorgen von Gewitter und Steinschlag schnell vergessen. Wer will, kann von hier weiter auf den Gipfel. Für uns bot der Klettersteig schon genug Adrenalin, und so steigen wir über eine sonnige Wiese voller Edelweiss ab. Der Unterschied zwischen Nord- und Südwand des Prisojnik ist unglaublich – wir fühlen uns wie in einer anderen Welt. Wild versus lieblich, aber beides in atemberaubender Natur.


Klicke auf das erste Bild um die Fotostrecke zu starten:



Info

Die Internetseite des slowenischen Tourismusverband gibt einen guten Überblick: https://www.slovenia.info/en

Die Seite des Slowenischen Alpenvereins ist zwar ein bisschen unübersichtlich und auch nur auf Englisch verfügbar, aber hier kann man am besten überprüfen, welche Hütten geöffnet sind und ob Wanderwege/Klettersteige gerade gesperrt sind.


ANREISE

Mit dem PKW am besten über die (mautpflichtige) Tauernautobahn A10. Der Wurzenpass führt direkt ins Soča Tal – hier unbedingt vor Abreise überprüfen, ob der Pass (wegen der aktuellen Corona-Bestimmungen) für alle Nationalitäten geöffnet ist.


BESTE ZEIT

Für die Touren in den Bergen Juni-September.


LITERATUR


WETTER

Das Wetter im Allgemeinen und in den Bergen im ganz Besonderen kann sich schnell ändern. Vor Allem vor ausgesetzten Bergtouren sollte man sich über die Wetterlage informieren:


KARTEN

Gute Karten gibt es im Verlag Sidarta für die Julischen und die Steiner Alpen: Im Maßstab 1:50.000 und 1:25.000 Triglav, Bohinj.


AUSRÜSTUNG

Wanderschuhe, wind- und wetterfeste Jacke und Hose, Wechselkleidung, Kappe, Schal und Handschuhe, genügend Proviant und Getränke für die gesamte Wanderung, Stirnlampe, Wanderkarte, Kompass, Erste-Hilfe-Ausrüstung, ein aufgeladenes Handy. Für den Klettersteig: Klettersteigset und Helm.


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