Alexandria - schon der Name klingt verheißungsvoll: Hier stand einst die berühmte Bibliothek von Alexandria in Ägypten und der Leuchtturm von Pharos, eines der sieben Weltwunder. An der Corniche (Strandpromenade) findet das Leben statt.
Für mich ist die Corniche das Highlight der Stadt.
Die Corniche (Strandpromenade) erstreckt sich von der neuen Bibliothek bis zum Fort Qaitbay mit der riesigen El Morsi Abu El Abbas Moschee als Hintergrund. Besonders bei Sonnenuntergang ist dies der Ort in Alexandria, an dem die Einheimischen aus Ägypten flanieren, picknicken, sich mit Freunden treffen, spielen, Rollschuh fahren oder einfach nur mit Blick auf das Meer entspannen.
Die Geschichte Alexandrias
Der griechische Baumeister Dinokrates erbaute Alexandria 331 v. Chr. im Auftrag von Alexander dem Großen. Die Stadt in Ägypten - einst die größte Stadt der antiken Welt, in der Alexanders Name verewigt ist - wuchs schnell und wurde zu einem wichtigen Zentrum der hellenischen Zivilisation, das während der Herrschaft der ptolemäischen Pharaonen, die auf Alexander folgten, Memphis als Hauptstadt Ägyptens ablöste. Diesen Status behielt sie fast ein Jahrtausend lang, während der römischen und oströmischen Herrschaft bis zur Eroberung Ägyptens durch die Muslime im Jahr 641 n. Chr., als Fustat (später Kairo) als neue Hauptstadt gegründet wurde.
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Alexandria war vor allem für drei Bauwerke bekannt:
den Leuchtturm von Alexandria (Pharos), eines der sieben Weltwunder der Antike
die Große Bibliothek, die größte Bibliothek des Altertums
und die Katakomben von Kom Ash Shuqqafa (Hier gibt es sehr viele verschiedene Schreibweisen), eines der Sieben Weltwunder des Mittelalters.
Während die ersten beiden schon lange nicht mehr existieren, können die Katakomben von Kom Ash Shuqqafa noch heute besichtigt werden. Diese römische Begräbnisstätte ist die größte ihrer Art in Ägypten und wurde eher zufällig von einem unglücklichen Esel entdeckt. Die Krypten liegen 20 Meter unter dem Straßenniveau, und was wahrscheinlich als kleines Familiengrab begann, entwickelte sich zu einem Labyrinth von Kammern, die mehr als 300 Leichen aufnehmen konnten.
Die Neue Bibliothek - Bibliotheca Alexandrina
Ein Highlight der Stadt ist die auffallend moderne Bibliotheca Alexandrina, die der ursprünglichen großen Bibliothek von Alexandria nachempfunden wurde und mehr als 8 Millionen Bücher beherbergt. Auffälligstes Merkmal ist das zum Meer hin geneigte Glasdach. Alle Oberlichter sind nach Norden ausgerichtet, so dass nie direktes Licht in das Gebäude fällt. Die halbrunde Südfassade ist mit Schriftzeichen aus aller Welt verziert, die den Anspruch der Bibliothek, das Wissen der Welt zu sammeln, zum Ausdruck bringen sollen. Das Gebäude hat acht Stockwerke, von denen vier unterirdisch liegen. Das ergibt eine beeindruckende Grundfläche von 85.000 m². Einen Besuch wert, auch wenn ich lieber die antike Bibliothek gesehen hätte …
Aber leider wurde sie durch ein Feuer zerstört … oder?
Hunderttausende von Papyrusrollen wurden in der großen Bibliothek von Alexandria aufbewahrt, die alle anderen Bibliotheken der Antike in den Schatten stellte. Gelehrte aus der ganzen hellenistischen Welt und darüber hinaus forschten und lehrten hier auf vielen Gebieten, von der Medizin über die Mathematik und Literatur bis hin zur Astronomie. Bibliothek und Museum machten Alexandria zum größten und bedeutendsten Studien- und Forschungszentrum seiner Zeit. Diese Zeiten sind (leider) längst vorbei.
Inzwischen geht die Forschung davon aus, dass es keinen großen Brand gab, sondern die Bibliothek im Laufe der Zeit aus Geldmangel langsam verfiel.
Auf unserer Tour haben wir auch die Stadt El Alamein besucht, die im Zweiten Weltkrieg eine wichtige Rolle gespielt hat. Mich persönlich hat das nicht so sehr interessiert.
Von Kairo fährt man mit dem Keinbus ca. 5 Stunden über die Wüstenstraße bis zur Küstenstadt Alexandria, der zweitgrößten Stadt Ägyptens. Auf der Fahrt sieht man kilometerweit gruselige Bauruinen: Hochhäuser, die begonnen, aber nie fertiggestellt wurden. Trotzdem haben sie die Landschaft verschandelt.
Mein Fazit: Ich fand Alexandria schön, aber ich weiß nicht, ob ich empfehlen würde, dafür 8-10 Stunden hin und zurück im Auto zu sitzen. Persönlich würde die Zeit lieber im Süden am Nil verbringen und mir mehr Tempel anschauen.
HINKOMMEN
RUMKOMMEN
Taxi zu fahren ist mit Uber. Am besten lädst du dir die App runter. Damit ist verfolgbar, wer dich abgeholt hat vor allem, wenn du den an der Hotel Rezeption bestellst.
Wenn du starke Nerven hast kannst du beispielsweise bei www.billiger-mietwagen.de einen Mietwagen buchen ab 140€ pro Woche. Allerdings sei gewarnt: Kairo ist eine eine der verkehrsreichsten Städte Nordafrikas und berüchtigt für seine Verkehrsstaus und die Luftverschmutzung. Nur für Kairo würde ich kein Mietwagen empfehlen.
ESSEN & SCHLAFEN
Alexandria ist bekannt für seine Meeresfrüchte, ich bin Vegetarier, deshalb kann ich nur schreiben, was mir erzählt wurde...
Wir wohnten im Misr Hotel. Es liegt in zweiter Reihe hinter der Strandpromenade. Der Eingang ist ziemlich schäbig und man fährt mit dem Aufzug in den achten Stock. Oben ist es altmodisch eingerichtet, aber irgendwie cool. Frühstück gibt es im obersten Stock mit einem tollen Blick über die Stadt. Doppelzimmer mit Frühstück für 30 €.
Old Grandeur findet man im Paradise Inn ehemaligen Metropol Hotel. Wie aus einer anderen Welt. Plüschsofas, bunte Tapeten, Messing, Gold - alles glitzert und glänzt im Prunk der Jahrhundertwende. Wir haben hier nur einen Cocktail auf der Dachterrasse getrunken, aber um ehrlich zu sein, auch die Zimmer sind bezahlbar. Doppelzimmer mit Frühstück gibt es ab $79, ich empfehle aber ein Zimmer mit Meerblick.
Direkt neben dem Fort gibt es das etwas gehobenere Restaurant „Sidra By The Citadel“, wir fanden es nicht zu teuer und der Blick über die Stadt und das Essen waren sehr gut.