Der Korab ist der höchste Berg Albaniens und Nordmazedoniens. Seine Besteigung war meine Lieblingswanderung während unserer Balkanreise. In diesem Blogpost findest du alle Informationen, die du für die Wanderung brauchst.

Der Korab liegt an der Grenze zwischen Albanien und Nordmazedonien, die Länder streiten sich über seine Höhe. Albanien sagt er sei 2754 m hoch, Nordmazedonien 2764 m.
Auf die paar Meter mehr oder weniger kommt es bei unserer Besteigung nicht an.
Man kann den Berg von der albanischen Seite (Radomirë) oder von der nordmazedonischen Seite (Strezimir) besteigen. Beide Touren erfordern keine besonderen alpinistischen Fähigkeiten, sondern lediglich eine gute Ausdauer, da die Anstiege lang und steil sind. Wir haben uns für den Aufstieg von Albanien aus entschieden, da die Straße bis Radomirë geteert ist und es dort gute Übernachtungsmöglichkeiten gibt.
Du kannst die GPS Daten für diese Wanderung auf outdooractive finden. Wenn du den gleichen Weg für den Abstieg nimmst, sind es 17 km bei 1400 Höhenmetern.
Wanderung Korab Albanien Nordmazedonien
Idyllischer Ausgangspunkt: Radomireë

In Radomireë sind die meisten Wanderungen noch nicht eingetragen. Auch der Weg zum Schwarzen See, den uns Bill vom Hotel Radomira als Warmmachtour empfiehlt, ist auf keiner Karte verzeichnet. Der Weg wurde vom Schweizer Alpen-Club liebevoll angelegt. Die Landschaft ist wunderschön. Plötzlich merkt man, dass es Herbst wird. Die Blätter färben sich bunt und das Gras auf den Hügeln ist schon bräunlich vom ersten Frost. Nach der Hitze des Hochsommers ist es hier auf 1200 Metern Höhe ziemlich kalt. Vor allem, nachdem ich auf der Warmach-Tour nass geworden und durch den Nebel gelaufen bin. Ich versuche in einem Stall meine Regensachen anzuziehen, als ich sehe, dass dort ein Hund angebunden ist.
Alle hatten uns vor der Balkantour vor den gefährlichen Hirtenhunden gewarnt.
Die Rasse Šarplaninac, die in Nordmazedonien die Hirten als Herdenschutzhunde begleitet, steht im Tessin und in Dänemark auf der Liste, auf der bei uns Kampfhunde wie Pitbulls stehen. Vorsichtshalber haben wir immer CS-Gas, Steine und Stöcke dabei. Noch hat er mich nicht bemerkt. Vorsichtig schleiche ich rückwärts zum Ausgang. Doch als ich mich umdrehe, steht schon der nächste riesige Hund vor mir und knurrt mich an. Ich rede beruhigend auf ihn ein und laufe langsam seitwärts zurück zum Weg.
Puh, das ist gerade noch mal gut gegangen.
Abends laufe ich die Straße entlang, in den Gärten blühen Cosmea und Dahlien. Die Häuser sind aus Stein gebaut. Ein kleines Mädchen ruft schon von weitem „Hello", kommt auf mich zugelaufen und schenkt mir ein Stück Schokolade. Sie heißt Gisa und spricht ziemlich gut Englisch. Ich bin total gerührt, wie süß! Aber ich habe auch ein schlechtes Gewissen. Die Kleine gibt mir etwas von ihren Süßigkeiten und ich habe nichts zurück zu geben.
Die Kühe von einem kleinen Jungen auf einem Pferd mit Holzsattel von der Alm ins Dorf getrieben. Sie sortieren sich selbst nach Ställen. Drei biegen an der Moschee rechts ab, vier links und zwei gehen geradeaus. Ich mag diese selbstständigen Tiere. In den Gärten gibt es Tomaten und Kürbisse. Die Menschen bauen an, was sie essen. Hier ist es ziemlich abgelegen. Es gibt nur einen kleinen Marktstand.