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Abbot Ridge Wanderung im Glacier National Park, Kanada

Aktualisiert: vor 2 Tagen

Die Wanderung zum Abbott Ridge führt hinauf in die alpine Tundra des Glacier Nationalparks in Kanada und endet auf einem schmalen Grat mit Blick über Gletscher.

Abbot Ridge Wanderung im Glacier National Park, Kanada
Eine absolute Top-Tour für konditionsstarke Wanderer.

Key Facts zur Wanderung auf die Abbot Ridge Wanderung im Glacier National Park, Kanada

-Faktor: ♡♡♡♡♡

Gehzeit: 7:30h

Höhenmeter: 1.233 Hm hoch und runter

Länge: 16,9 km

Erreichbar mit öffentlichen Verkehrsmitteln? Nein

GPS Daten: Ich habe Dir auf die Seite von Outdoor Active die GPS Daten zur Wanderung geladen

Ausgangspunkt: Illecillewaet Campground 

Sicherheitshinweis: Kanada ist Bären Conutry. Auf meinem Blogpost "Sicher wandern und zelten im Bärenland Kanada" findest du Tipps, wie du Meister Petz aus dem Weg gehst und wie du dich verhältst, wenn du ihm doch begegnest. 

Weitere Infos und Links: Auf der Seite von Parcs Canada findest du alle Informationen, die du über den Glacier National Park brauchst.



Der Glacier National Park ist wild, wilde Natur, wilde Landschaft, wildes Wetter ...

... Sobald man über die Baumgrenze steigt, sieht man nur noch riesige Gletscher und Felsblöcke, die aussehen, als hätten Riesen wahlweise Steinweitwurf, Domino oder Holzklötzchen gespielt. Unterstrichen wird diese Wildheit durch die Tatsache, dass relativ wenig los ist. Selbst in der Wanderhochsaison Ende Juni habe ich den Weg die meiste Zeit für mich alleine.

Vielleicht liegt es auch daran, dass die Wanderung zum Abbot Ridge im Glacier National Park, Kanada durchaus anspruchsvoll ist. 1100 Höhenmeter, die meisten davon steil bergauf, Schneefelder, die an steilen Hängen gequert werden müssen, und kleinere Kletterpassagen, je nachdem, wie weit man sich auf dem Abbot Ridge vorwagt. Und das alles auf eine Strecke von16 Kilometern.


Klicke auf die Bilder um sie in gross zu sehen:


Die Abbot Ridge - die Lieblings-Wanderung vom Park Ranger

„Nimm auf jeden Fall den steilen Aufstieg“, warnt mich der Parkranger von Parcs Canada. Ich hatte ihn nach seiner Lieblingstour im Glacier National Park gefragt und seine Antwort ließ nicht lange auf sich warten:

„Abbot Ridge. Die Aussicht ist unschlagbar.“

Aber Ende Juni liegen dort noch Schneefelder von etwa 2,00 Metern. Je später ich diese überquere, desto sicherer und einfacher ist es. Mit diesem guten Tipp im Hinterkopf mache ich mich bei schönstem Wetter auf den steilen Weg. Schon nach kurzer Zeit komme ich aus dem Schnaufen. Ich treffe auf eine Gruppe von Tagesausflüglern, die den Weg nur bis zum Marion Lake machen. Diesen lasse ich erst einmal rechts liegen und steige weiter steil durch den Wald den Berg hinauf. Eigentlich geht mir die Puste aus, aber ab und zu rufe ich an unübersichtlichen Stellen ein

„Achtung Bär, ich komme“.

Was bin ich froh, als ich die Baumgrenze erreiche, denn endlich habe ich nicht nur freie Sicht auf Berge, Gletscher und Seen, sondern muss dem armen Bären auch nicht mehr mit meiner Anwesenheit drohen.


Doch meine Freude währt nicht lange. Im Norden ziehen dunkle Wolken auf.

Ich kenne Gewitter aus den Alpen und sofort geht bei mir die Alarmstufe Rot an. Auf dem Plateau gibt es eine kleine Hütte, die ich im Notfall als Rückzugsort in Betracht ziehe, aber solange das Wetter hält, steige ich weiter auf. Gerade als ich den Grat erreiche, sehe ich, wie es im Norden regnet. Ich will umkehren, als ich an einem Mann vorbeikomme, der fröhlich auf Deutsch telefoniert. Er legt auf und stellt sich als Alex vor, ein ukrainischer Bergsteiger, der in München lebt. Er komme gerade aus dem Himalaya und das Wetter sei in Ordnung. Ich glaube ihm und gemeinsam steigen wir weiter zum Abbot Ridge auf. Etwas weiter fängt es an zu regnen und die Kletterpassagen sind mir bei diesem Wetter dann doch zu heikel. Alex lässt sich überreden und wir kehren um. Viel zu unentspannt bin ich, um den Blick über die Berge schweifen zu lassen, die hier in allen Himmelsrichtungen in den Himmel ragen: Im Westen der Glacier Crest 2251, im Norden Mount Sir Donald 3284 m und Uto Peak 2927 und auf der anderen Seite Cheops Mountain 2517. Dazwischen der gigantische Illecillewaet Gletscher.

Eine Landschaft, die so wild, unberührt, wunderschön und vor allem bei diesem Wetter auch ein wenig lebensfeindlich erscheint.

Die Überreste des Glacier House im Glacier National Park
Die Wiege des kanadischen Alpinismus

1885 gelang dem berühmten kanadischen Botaniker John Macoun die Erstbesteigung des Rogers Pass. Drei Jahre später bestiegen die beiden Briten William Spotswood Greem und Henry Swanzy Mount Sir Donald, Terminal Peak und Mount Booney. Green nutzte den Keller des Glacier House Hotels, um seine Fotos zu entwickeln. Nach seiner Rückkehr nach England schrieb er das Buch „Among the Selkirk Glaciers“, das schnell zur Bibel des Bergsteigens wurde.


Nach der Veröffentlichung des Buches begannen Bergsteiger zum Glacier House zu pilgern, obwohl ihre bergsteigerischen Kenntnisse zum Teil sehr dürftig waren. Daraufhin schlug J.H. Stallard 1896 der Canadian Pacific Company vor, professionelle Bergführer aus Chamonix in Frankreich und Zermat in der Schweiz anzuheuern. 1899 kamen Edward Feuz und Christian Häsler aus Interlaken und führten die Gäste - ein Erfolg, trotz des „horrenden„ Tageshonorars von 5 Dollar.

Den Ruf als Mekka des Alpinismus festigte der berühmte britische Kletterer Edward Whymper, der sagte, die Berge hier seien wie

„50 Switzerland in one“.

Aber nicht nur Kletterer kamen, bald sprach sich die herrliche Landschaft herum und Gäste aus aller Welt trugen sich ins Gästebuch ein.


INFO

Auf der Website von Parks Canada sind alle Informationen in Englisch und Französisch zu finden.


Illecillewaet Campground im Glacier National Park

ANREISE

Es gibt täglich mehrere Linienflüge von Deutschland nach Calgary. Für die Einreise nach Kanada ist ein elektronisches Reisedokument (eTa) erforderlich.

Am unkompliziertesten ist die Weiterreise mit dem Mietwagen, z.B. über www.billiger-mietwagen.de


BESTE ZEIT

Die beste Wanderzeit in den Rocky Mountains ist von Anfang Juli bis September. Je nach Höhenlage muss aber auch im Sommer mit Schnee gerechnet werden.


LITERATUR

Kanadische Rocky Mountains vom Rother Verlag, Auflage 2023


UNTERKUNFT

Der Illecillewaet Campground bietet einache Campingplätze mit Wasser und Toillete auf "First come, First serve" Basis. Moskitospray ist hier ratsam.

Wer sich abseits der Campingplätze etwas Luxus gönnen möchte, ist in der Mount Engadine Lodge bestens aufgehoben. Benannt nach dem nahe gelegenen Gipfel des Mount Engadine, wurde die Lodge im Rahmen der Olympischen Winterspiele 1988 in Calgary erbaut und bietet inmitten eines grünen Tals mit Fluss einen malerischen Blick auf die Berge. Hier gibt es Hütten, Yurten und gemütliche Zimmer, Gourmetessen inklusive.

Zum Nachmittagstee sind auch Gäste ohne Übernachtung willkommen.

Die Tentridge-Wanderung beginnt direkt vor der Tür.


KARTEN

Wer zusätzlich zu den Karten von Parks Canada eine detaillierte Wanderkarte haben möchte, kann bei Gem Trek eine wasser- und reißfeste Wanderkarte für die Region bestellen oder vor Ort kaufen.



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